„Agenten des Rechtsstaats“

Ein Projekttag in Politik und Wirtschaft in der Oberstufe

Am Mittwoch, den 15.11.2023 sowie am Freitag, den 17.11.2023, waren in den Politik und Wirtschaft Grund- und Leistungskursen der Q1/2 die „Agenten des Rechtsstaates“ zu Besuch.

Gemeinsam entdeckten wir die Vorzüge eines Rechtsstaates, den wir heute in Deutschland als selbstverständlich hinnehmen. Viele Sicherheiten, Rechte und Garantien, die eine demokratische Verfassung ermöglicht, sind uns gar nicht bewusst. Aber mit einem Blick auf ein anderes System wurde uns das (wieder) klar.

Zunächst ging es um unser Vertrauen in den deutschen Rechtssaat. Wir stellten fest, dass die Mehrheit von uns großes Vertrauen in den Rechtsstaat besitzt und sich auch sicher fühlt. Danach beschäftigten wir uns mit der Frage: „Vertrauen in die Presse“. Dies wurde anhand eines Pressefotos, das bearbeitet worden war, veranschaulicht. Wir stellten dabei fest, dass es nicht immer leicht ist, zwischen „echten“ und „fake“ Bildern zu unterscheiden und problematisierten, was Fake News in der heutigen Gesellschaft anrichten können. Schnell kamen Fragen auf wie „Kann/Soll der Staat Soziale Medien kontrollieren?“,  „Wie weit geht die Meinungsfreiheit?“, „Schaffen es Nachrichtendienste neutral und schlicht Ereignisse zu schildern?“, „Wie erkennt die Presse welche Informationen wahr sind und welche nicht?“ etc. Unsere Fragen wurden vom Journalist Wolfgang Hettfleisch vom Hessischen Rundfunk beantwortet. Dieser bezog sich auch auf die DDR und inwiefern sich Meinungs- und Pressefreiheit sich damals von heute unterscheiden.

Im zweiten Teil des Workshoptages besuchte uns der ehemalige Profiturner Wolfgang Thüne, der 1975 aus der DDR geflohen ist. Er erzählte uns von seinem Leben in der DDR, wie er dort aufgewachsen ist und wie wichtig der Leistungssport damals war: Die Leistungssportler sollten sowohl politische, als auch soziale Anerkennung für den Staat bringen. Wolfgang Thüne gewann insgesamt 3 Bronzemedaillen bei Weltmeisterschaften. Er sollte bei der WM 1974 am Reck Gold gewinnen, verlor aber knapp gegen den „Erzrivalen“ aus der BRD. Die Erfahrungen des Zeitzeugen beeindruckten und sehr.

Der dritte und letzte Teil des Tages bestand aus einer Gesprächsrunde des HR-Journalisten, eines Richters und dem Zeitzeugen. Wir durften all unsere noch offenen Fragen stellen und bekamen interessante Antworten.

Insgesamt war der Workshop sehr interessant und hat unsere Sicht auf die heutigen Medien und die DDR erweitert. Wir haben sehr viel mitgenommen und auch neue Gedankenansätze gesammelt, die uns in den nächsten Tagen sicher nicht aus dem Kopf gehen werden.

Text: Samira Joos, Maelle Brückner, Leander Schumann (Q1); Bilder: Andrea Reuter (19.12.2023)

Veröffentlicht in: Unterricht