DDR-Geschichte im Gespräch der Generationen

Ausstellung an der Ziehenschule

Ursprünglich geplant zum 30. Jahrestag der deutschen Wiedervereinigung im Oktober 2020 und durch Corona immer wieder verschoben, haben wir uns sehr gefreut, nun endlich die Ausstellung der Friedrich Ebert-Stiftung „DDR-Geschichte im Gespräch der Generationen“ an die Ziehenschule holen zu können!

In der vergangenen Woche, am 17. Februar 2022, konnten wir die Ausstellung nun endlich in der Aula eröffnen. Der gesamte Jahrgang der Q4 hatte die Gelegenheit, zunächst einen knapp 90minütigen Vortrag von Tim Eisenlohr zu besuchen. Er ist Zeitzeuge der letzten DDR-Jahre in Ostberlin und wurde als Jugendlicher auf Grund seiner Umweltaktivitäten von der Stasi verfolgt. Heute ist Tim Eisenlohr für eine Flüchtlingsorganisation tätig und immer wieder als Demokratie-Botschafter nicht nur für die Friedrich Ebert-Stiftung unterwegs.

Wegen der aktuellen Hygienebestimmungen hielt unser Referent den Vortrag kurzer Hand zwei Mal in Folge, jeweils mit dem halben Jahrgang. Im Anschluss folgte noch ein Workshop für ca. 25 Schülerinnen und Schüler des gleichen Jahrganges, in dem Tim Eisenlohr nochmal detailliert auf die Themen Umweltverschmutzung und Friedensbewegung Ende der 1980er Jahre in Ostberlin und in der DDR einging.

Es entwickelten sich spannende Gespräche zwischen den Schülern und Tim, die nicht nur seine DDR-Vergangenheit sondern auch seine aktuellen Projekte streiften und viele Bögen vom Früher ins Heute schlugen, so z.B. auch zu Fridays for Future und der Solidaritätsfrage im Umgang mit Flüchtlingsströmen.

Bei der Ausstellung können die Schüler ihr Wissen über die DDR – ein Thema, das meist nur knapp und sehr spät im Unterricht behandelt wird, erweitern, und das auch über das übliche Narrativ von Unterdrückung, Mauer und Stasi hinaus. Es kommen drei Generationen zu Wort: von den „Großeltern“, die teilweise noch die Nazi- und Nachkriegszeit kennengelernt haben, bis zu den „Enkeln“, die teilweise erst nach 1990 geboren wurden. Sie alle schildern auf 20 großen Rolltafeln im O-Ton ihre sehr unterschiedlichen Erinnerungen und Ansichten zu verschiedenen Aspekten des Lebens in der DDR, etwa zur Arbeit, zur Rolle der Frauen, zur Umweltverschmutzung und zu Urlaubsreisen. Die Ausstellung wird noch bis Ende März bei uns in der Aula zu sehen und für Klassen, Kurse und natürlich auch Einzelinteressierte zugänglich sein.

Wir danken Franziska Richter von der Friedrich Ebert-Stiftung sowie Tim Eisenlohr ganz herzlich für die tolle Zusammenarbeit!

Projektpartner

Unser Partner für diese Veranstaltung ist die Friedrich Ebert-Stiftung, die das Projekt hier (externer Link) vorstellt. 

 

Text und Bild: Paula Theurich und Robert Heckert (21.02.2022)

Veröffentlicht in: Europa