Ein Fest der Literatur
Poetry Slam an der Ziehenschule
„Feminismus nervt“, so der provokante Titel des Siegertextes, mit dem Luzie Kilian (10 f) beim ersten Ziehen-Slam am 7.07.2022 das Publikum begeisterte. 13 Schüler*innen der Jahrgangsstufe 10 traten bei dem Dichterwettstreit gegeneinander an, um die Zuhörer*innen von ihren Werken zu überzeugen. Die Texte- mal poetisch, mal politisch- waren im Rahmen des WPU-Kurses Schreibwerkstatt entstanden und wurden nun live auf der Bühne vorgetragen. Wissen wir das Glück des Friedens genug zu würdigen? Was ist X und wozu müssen wir das eigentlich wissen? Sind Goldmarie und Pechmarie nicht zwei Seiten von uns und dürfen wir nicht auch einfach mal faul sein? Wie sollen wir nach dem Wegfall der Maskenpflicht plötzlich so viele nackte Gesichter ertragen? Wie sieht die Welt aus der Perspektive eines Ballkleides aus? Oder aus der Sicht der Waldbewohner, deren Lebensraum durch einen grausamen Gott namens Mensch zerstört wird? Und warum wäscht sich Peppa Wutz eigentlich nie? Viele Fragen, die das Publikum zum Lachen und zum Nachdenken brachten, aber in jedem Fall berührten. Nach den einzelnen Vorträgen wurde lebhaft diskutiert, um die Punkte zu verteilen, was angesichts von Kreativität und Wortwitz der jungen Dichter*innen nicht immer leicht war. Auch in der Pause gingen die Diskussionen bei Getränken und kleinen Knabbereien weiter, bis im Finale die drei Gewinner*innen der Vorrunden, Victory Mensah, Antonia Moritz und Luzie Kilian, noch einmal gegeneinander antraten. Der donnernde Schlussapplaus kürte Luzie zur Siegerin des Abends. Gewonnen haben aber alle Teilnehmer*innen an diesem wunderbaren Fest der (jungen) Literatur.
Text: Andrea Jensen; Fotos: Nele Losch (15.7.2022)
Veröffentlicht in: Unterricht