Gründe zum Hoffen
Eine inspirierende Begegnung mit der belgischen Autorin Marie Colot
Über die Kraft der Literatur, Hoffnung und das Verfolgen von Träumen
Die Schülerinnen und Schüler der Französischkurse der Oberstufe hatten am 19.11. die besondere Gelegenheit, die belgische Autorin Marie Colot zu treffen. Durch viele neugierige Fragen lernten wir sie persönlich kennen und erfuhren mehr über die Arbeit als Autorin. Bereits 1987 schrieb sie mit nur 6 Jahren ihr erstes Buch – damals noch mit dem Traum, Autorin zu werden, von dem sie nicht ahnte, dass er eines Tages Realität werden würde. Sie arbeitete zunächst als Französischlehrerin und gab Schreibworkshops, bis sie sich zu ihrem 30. Geburtstag die Zeit und den Mut schenkte, ihr erstes Buch an einen Verlag zu senden. Das Manuskript wurde angenommen und 2012 erschien ihr Debütroman. Seit fünf Jahren ist sie nun hauptberuflich Autorin und hat inzwischen zahlreiche Bücher veröffentlicht.
Besonders hervorgehoben wurde ihr Werk 113 raisons d’espérer (= 113 Gründe zum Hoffen), da einige Schüler Auszüge im Unterricht lasen. Es ist von ihrer Angst um die Folgen des Klimawandels geprägt. Die Geschichte inszeniert den 17-jährigen Noé, der versucht, seine Ängste rund um die Katastrophen der Welt einzudämmen, indem er Listen von guten Nachrichten anlegt.
Im Diskurs sprach Marie Colot offen über Rückschläge und Herausforderungen, die sie auf ihrem Weg zur Autorin erlebt hatte. Gerade diese Momente stärkten und ermutigten sie, weiterzumachen. Sie betonte, wie wichtig es sei, sich seinen Träumen zu widmen, auch wenn es bedeutet, Opfer zu bringen und Zeit für Freunde oder Freizeitaktivitäten einzusparen. Ihre Worte fanden großen Anklang bei den Schülerinnen und Schülern, die von ihrer Entschlossenheit und Leidenschaft fasziniert wurden.
Impressionen
Marie Colot band uns Schülerinnen und Schüler aktiv in ihre Arbeit ein, beispielsweise durch eine Abstimmung über das Buchcover ihres nächsten Romans. Die Frage nach ihrem persönlichen Lieblingsbuch beantwortete sie mit: Mori – inspiriert von der japanischen Natur –, das zusätzlich für den Grand Prix de Jeunesse nominiert wurde.
Diese Leidenschaft für Geschichten, die weit über ihre Texte hinausgeht, vermittelte sie auch während der Lesung an uns Schülerinnen und Schüler. Die Begegnung mit Marie Colot war eine wertvolle Erfahrung, die den Schülerinnen und Schülern nicht nur die Welt der modernen französischen Literatur näherbrachte, sondern auch Mut machte, eigene Ziele und Träume zu verfolgen. Besonders beeindruckend war ihre Botschaft, dass Rückschläge Teil des Erfolgs sein können, wenn man an sich glaubt und dranbleibt.
Text: Lina Boutaib und Yannick Kengne, Französisch-Leistungskurs der Q1; Fotos: Alice Genty-Beckers (1.12.2024)
Veröffentlicht in: Bilingual, Unterricht