Ilwad Elman an der Ziehenschule

Besuch der Trägerin des Hessischen Friedenspreises

Am 7.3.2023 besuchte die somalische Friedensaktivistin und Trägerin alternativen Nobelpreises, Ilwad Elman, in Begleitung der Landtagspräsidentin Astrid Wallmann die Ziehenschule und sprach mit Schüler*innen der Oberstufe. Am Folgetag bekam sie im Landtag in Wiesbaden den Hessischen Friedenspreis verliehen.

Ilwad Elman sprach mit den Schüler*innen über die Situation in Somalia und über ihre Versuche, in der komplizierten (politischen, sozialen, ökonomischen, aber auch ökologischen) Lage zu Frieden beizutragen. In dem Gespräch mit der 33-Jährigen Aktivistin ging es sowohl um deren bewegte Biografie wie auch um zahlreiche Programme ihrer Organisation, Elman Peace Foundation. So erläuterte Elman z.B. dass es teilweise schwierig sei, Kinder und Jugendliche, die an Waffen kämpfen mussten, hiervon abzubringen. Hierzu müsse man sie zuerst mit ihren Familien in Verbindung bringen und tatsächliche alternative Lebenswege aufzeigen  - was mitunter nicht so leicht sei, da die Kinder im Krieg aufgewachsen seien. Dazu sprach sie auch über die Versuche ihrer Organisation, Gewalt gegen Frauen zu bekämpften und wie sie hier mitunter die Technik „leading from behind“ anwenden müsse. Hierzu spreche sie gezielt Männer an, die wichtige Positionen bekleideten, damit diese Ihre Stellung für die Sache nutzten. Nicht zuletzt ging Ilwad Elman aber auch darauf ein, dass die Umweltzerstörung des globalen Nordens – die z.B. zu einer Häufung von Dürren in Somalia führt – ebenfalls ein Treiber zahlreicher Konflikte ist. So zeigte sie Eindrücklich, dass „wir“ (die zuhörten) nicht nur unbeteiligte Beobachtende sind, sondern selbst eine Rolle spielen, die es zu hinterfragen gilt.

Text: Carsten Herold, Philip Wallmeier; Foto: Hessische Stiftung für Friedens- und Konfliktforschung (06.05.2023)

Veröffentlicht in: Europa, Unterricht