Mitteilung zur Außenstelle

Schon seit Jahren und mehrfach auch vor dem Schuljahr 2020/21 hat die Schulleitung beim Schulträger Raumbedarf aufgrund der Rückkehr zu G9 angemeldet. Verschärft wurde dieser Bedarf im März 2021 durch den Brand und die damit verbundene Verrauchung des Anbaus und in den letzten zwei Jahren durch erleichterte Versetzungsbedingungen aufgrund der Pandemie. Damit stieg die Klassen- und Schülerzahl im Vergleich zum Vorjahr auf ca. 1400 Schülerinnen und Schüler an.

Durch die Auslagerung von vier Klassen 6 in die Turnhalle der Johann-Hinrich-Wichern Schule, Räume der Gemeinde St. Josef und in das Vereinsheim des TV Eschersheim sowie der Umwidmung mehrerer Fachräume als allgemeine Unterrichtsräume konnte der Raumbedarf kurzfristig abgedeckt werden. Dies sind aber keine Dauerlösungen. Inzwischen wurden sowohl der Raum bei der TV Eschersheim als auch die Turnhalle aufgrund der Witterung aufgegeben.

Es besteht Raumbedarf bei Schülerinnen und Schüler der Oberstufe und der Schülervertretung hinsichtlich Arbeitsräumen und zum Aufenthalt, weil die Räume der Baracken nicht vollständig nutzbar sind. Weiter besteht Raumbedarf für zusätzliche Essenräume, da die Mensa für die derzeitige Schülerzahl zu klein ist.

Zu diesem Schuljahr wurde aufgrund der Raumsituation an der Ziehenschule durch die Stadt Frankfurt das Gebäude der Hermann Herzog Schule als notwendiges Raumangebot zur Verfügung gestellt. Zunächst wurde Platz für drei Lerngruppen und nach den Herbstferien für bis zu 6 Lerngruppen geschaffen.

Grundsätzlich sind bei der Nutzung von Klassen- und Fachräumen einige pädagogische Grundgedanken wichtig. Dazu gehört, dass z.B. jede Klasse der Jahrgangsstufen 5 – 10 einen eigenen Klassenraum haben sollte. Hinzu kommt, dass Fachräume auch prinzipiell als solche genutzt werden sollten und nicht mit anderem fachfremden Unterricht belegt werden dürfen. Dies gilt für alle Naturwissenschaften, Informatik, Kunst, Musik und Sport. Dabei sollen auch andere Grundsätze der Ziehenschule, wie z.B. das Doppelstundenprinzip und die Nutzung des Neubaus durch die gymnasiale Oberstufe nicht über Bord geworfen werden.

Bei der ersten Begehung der Schulgebäude durch die Unfallkasse Hessen, die durch den Personalrat der Ziehenschule mit Unterstützung der Schulleitung initiiert wurde (bei der Begehung nimmt die Kasse die Schüler- und Lernerperspektive ein), mit Vertretern der Schule wurde u.a. auch ein altbekanntes Problem erneut festgestellt: einige Räume des jetzigen Anbaus sind aufgrund ihrer Raumgröße nur für Klassengrößen bis zu 24 Schülerinnen und Schüler nutzbar. Möglicherweise fallen diese Räume auch noch als Klassenräume weg, so dass wir auch in Zukunft auf weitere außerschulische Ausweichräume angewiesen sein werden.

Es wird am 04.11.2021 eine zweite Begehung mit der Unfallkasse Hessen geben, bei der noch einmal genauer auch von Seiten der Schulleitung auf die Anforderungen der Unfallkasse geschaut werden sollen. Wir und der Schulträger – die Stadt Frankfurt - sind gehalten, bei den dann festgestellten Mängeln und Missstände (Wechselzeiten zwischen den Standorten, den Raumgrößen angemessene Klassenstärken, einen entsprechenden Arbeitsraumplatz auch für die Lehrerinnen und Lehrer in den Klassenräumen, Geländerhöhen, etc.) umgehend Abhilfe zu schaffen.

Eine Veränderung der Stundentaktung steht an. Hierzu wurde auf der Gesamtkonferenz vom 22.09.21 bereits ein Meinungsbild mit zwei Alternativen eingeholt. Angetragen ist uns aus versicherungstechnischen Gründen, die großen Pausen zu verlängern, um einen Wechsel der Standorte für Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte zeitlich realisierbar zu machen. Hierzu gehört auch eine kleine Pause zum Essen und der Toilettengang.

Leider können wir auch trotz intensiven Austausches mit den entsprechenden städtischen Gremien, in die auch der Personalrat eingebunden ist, immer noch nicht sagen, wie lange die Außenstelle eine Notwendigkeit für uns darstellen wird. Es ist aber wahrscheinlich davon auszugehen, dass die Außenstelle für die nächsten Jahre fester Bestandteil der Schulorte der Ziehenschule sein wird. Denn wenn der nach wie vor von Seiten der Stadt zugesagte Neubau an der Ziehenschule zeitnah realisiert werden wird, so gibt es eine Übergangszeit, in der der Anbau mit 23 Klassenräumen abgerissen sein wird und nicht alle Klassenräume durch Container oder eine andere Lösung ersetzt sein werden. All dies stellt uns vor neue Herausforderungen, die es gemeinsam zu meistern gilt.

Die Jahrgangsstufen 9 und 10 wurden aufgrund ihres Alters für die Beschulung in der Außenstelle vorgesehen, da für sie die Wege eher zu bewältigen sind als die neuen Klassen 5 und 6. Hinzu kommt, dass sich durch die Wahl dieser Jahrgangstufen die Vertretungssituation damit für die Außenstelle und auch für alle Kolleginnen und Kollegen einfacher gestaltet als bei kleineren Klassenstufen.

Ein weiteres Kriterium für die Verteilung der Klassen war der bestehende Stundenplan und dabei vor allem die Lage der Unterrichtsstunden in den Fachräumen (Naturwissenschaften, Sport, Kunst, Musik, etc.). Es galt dabei die Prämisse, dass die Schülerinnen und Schüler nur einen Ortswechsel pro Tag vornehmen sollten.  Das bedeutet, dass Klassen mit Fachunterricht in der 3. und 4. Stunde an diesem Tag nicht für Unterricht an der Herrmann Herzog Schule genommen werden konnten oder eine Umlegung des Fachunterrichts vorgenommen werden musste, was dann natürlich auch wieder Auswirkungen auf die anderen Unterrichte hat.

Trotz allem ist es unter diesen Bedingungen einigermaßen gelungen, die Belastungen für die Klassen der Jahrgangsstufen 9 und 10 gleich zu verteilen.

Ähnliche Überlegungen wie für die Schülerinnen und Schüler gelten auch für die Lehrkräfte. Ein mehrfacher Wechsel zwischen Stammschule und Außenstelle sollte vermieden werden. Und auch Lehrkräfte mit besonderen Voraussetzungen wurden von der Regelung ausgenommen.

Um einen funktionierenden Stundenplan für die Schule zu gestalten, werden Spielräume auch gerade in der Raumfrage benötigt. Die Marge muss ausreichend groß gewählt werden, damit auch innerhalb des Stundenplans Zeit und Raum in Spitzenzeiten wie z.B. Kommunikationsprüfungen, Abitur, alljährliche Krankheitswellen, Raumwechselwünsche der Kolleginnen und Kollegen, usw. ist, damit dann die benötigten zusätzlichen Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt werden können.

Wir befinden uns momentan in einem sehr dynamischen Prozess, der aufgrund der Anforderungen, die an alle Beteiligten im schulischen Kontext gestellt werden, einer stetigen Evaluation bedarf, um notwendige Umplanungen und Korrekturen vornehmen zu können.  Bitte sprechen Sie bei Fragen zunächst direkt die Planung der Ziehenschule an, da Sie dort an der richtigen Stelle sind.

Abschließend möchte ich die Kolleginnen und Kollegen auf die Dienstversammlung am 15.11.2021 hinweisen, zu der bereits die Einladung ergangen ist. Dabei geht es um einen Austausch hinsichtlich aller Aspekte, die mit der Außenstelle zu tun haben.

Michael  Jürgens, stellv. Schulleiter (4.11.2021)

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