Physik in der Kriminalistik
Der NaWi9-Kurs informiert sich umfänglich
Die renommierte Expertin für Blutspurenanalyse Dr. Silke Brodbeck (Blutspureninstitut in Usingen) war an der Ziehenschule zu Gast beim Wahlpflichtkurs Naturwissenschaften 9 mit dem Halbjahresschwerpunkt „Physik in der Kriminalistik“. Auch diesmal referierte Frau Brodbeck zum Thema Blut und deren Besonderheiten. Besonders ist, dass Blut für eine Vielzahl von zentralen Prozessen (u.a. Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen, Abtransport von CO2, Abwehr des Körpers gegen körperfremde Stoffe, Wundverschließung) im menschlichen Körper verantwortlich ist und es künstlich nicht herstellbar ist. Deswegen sind Blutspenden für eine Reihe von Operationen unabdingbar.
Im Laufe des Vortrags wurde von Frau Brodbeck anschaulich durch Fotos und Filmaufnahmen mit hochauflösenden Kameras dargestellt, wie Blutspuren aufgrund der physikalischen Eigenschaften des Blutes interpretiert werden können.
Zwei Schultage später ging es für den Wahlpflichtkurs Naturwissenschaften 9 auf Verbrecherjagt zum Schülerlabor „Kriminalistik“ des Fachbereichs Physik der Frankfurter Universität. Am Beispiel eines fiktiven Mordfalls haben die Schülerinnen und Schüler an fünf Stationen, die am Tatort gefundenen Spuren analysiert und ausgewertet:
- Fingerabdruck sichern und mit Fingerabdrücken in einer Datei abgleichen,
- eine gefundene Patronenhülse identifizieren,
- einen Fußabdruck sichern,
- Blutnachweis am Tatort,
- Schussposition rekonstruieren.
An jeder Station haben die Lernenden zuerst die in den Untersuchungen genutzte Physik (u.a. Optik, Mechanik, Elektrostatik) in Experimenten unter Anleitung kennengelernt und anschließend für die kriminaltechnische Untersuchung genutzt. Die Kombination der gewonnenen Erkenntnisse hat an Ende dazu geführt, dass der Täter identifiziert werden konnte.
Mit den gewonnen Kenntnissen werden sich die Schülerinnen und Schüler im Laufe des Schulhalbjahres in verschiedene physikalische Themengebiete einarbeiten und anschließend zu ihrem Thema referieren.
Text und Fotos: Christoph Maitzen (31.8.2018)
Veröffentlicht in: MINT