Jubiläumsrede von Frau Rogler

„Abibac feiert 30 Jahre“

Bienvenue!

Wir freuen uns, dass Sie an diesem besonderen Tag hier in die Aula der Ziehenschule gekommen sind – ich als Schulleiterin habe die große Ehre, Sie alle zu einem besonderen Anlass begrüßen zu dürfen:  30 Jahre AbiBac – wir feiern einen Geburtstag. Avec plaisir!

Herzlichen Dank Marlene Tietjen (Klasse 8c) und Herr Glassner für die wunderbare musikalische Eröffnung! Bei der heutigen Jubiläumsfeier werden wir gemeinsam auf dreißig erfolgreiche Abibac-Jahre zurückschauen und mit viel Vorfreude auf das nächste Jahrzehnt deutsch-französischer Kooperation blicken. 

Alles begann aber schon viel früher: Aus ehemaligen Feinden sollten Freunde werden – das war das Ziel des sog. bedeutsamen Elysee-Vertrags von 1963. Der Vertrag gilt als Fundament der deutsch-französischen Freundschaft. Dabei hatte es kurz nach seiner Unterzeichnung am 22. Januar 1963 schon Streit gegeben. Aus dem Élysée-Vertrag sind dennoch zahlreiche deutsch-französische Institutionen hervorgegangen, welche die Beziehungen beider Länder immer weiter vertieft haben. Der Vertrag, eine Vereinbarung, der den Grundstein für einen Freundschaft zwischen den beiden Ländern legte und für dauerhaften Frieden in Europa sorgte. Deutschland und Frankreich – es gibt in der Europäischen Union (EU) keine zwei Mitgliedsstaaten, die für den europäischen Integrationsprozess derart wichtig waren und es auch zukünftig sein werden. 

Sie merken – ich schlage die Brücke zu Europa… und bitte Sie, mit mir Frau Nicola Beer – Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, zu begrüßen. Frau Beer ist ehemalige Ziehenschülerin, sie absolvierte das deutsch-französische Abitur an der Ziehenschule (1989) ist also eine  Abibac-Absolventin. Liebe Frau Beer, kennen Sie noch Frau Bataille als Erdkunde-Lehrerin? Ich bin gespannt, ob Sie uns nachher etwas über Ihre Schulzeit berichten werden. 

Erlauben Sie mir, sehr verehrte Anwesende, einen kurzen Blick zurück – ich habe mir berichten lassen: Alles begann hier an der Ziehenschule 1974 (also 11 Jahre nach dem Elysee-Vertrag). Der eingeführte bilinguale Zweig – Erdkunde – wurde zwei Jahre später erweitert durch den bilingualen Unterricht in Geschichte erweitern. 1978 wurde Gemeinschaftskunde (heute PoWi) zweisprachig unterrichtet und 1981 bekamen die ersten Schülerinnen und Schüler ein Hessisches Abiturzeugnis mit dem sogenannten bilingualen Vermerk. 

Das größte Problem für alle Schulen mit deutsch-französischem Profil war die Akzeptanz innerhalb der Schulgemeinde. Die Furcht vor anderen Akzenten in der schulischen Planung und neuen Schwerpunktsetzungen wurden deutlich formuliert.  Erst Diskussionen – dann positiver Beschluss: 1989/90 erste Schülerinnen und Schüler in der Jahrgangsstufe 11 bilingual. Es herrschte häufiger das Gefühl, dass hier das Baccaluretat vergeben werden sollte, das in der Wertigkeit weit über dem deutschen Abitur stand.

Es war wohl für beide Seiten eine harte ereignisreiche Zeit, die von gegenseitigem Lernen geprägt war. Ich bin froh, dass ich vor drei Jahren Monsieur Dominique Willé (Inspecteur) kennenlernen durfte, der jahrelang mit sehr viel Sachverstand, Empathie und Zugewandtheit den Prüfungsvorsitz für die französische Seite übernommen hatte. 

Nun möchte ich Herrn Christopher Textor (leitender Ministerialrat) aus dem Kultusministerium in Vertretung von Herrn Prof. Dr. Alexander Lorz bei uns herzlich begrüßen. Auch Sie werden nachher ein paar Worte an uns richten. Leider musste Frau Dr. Corinna Hartmann Leiterin des „Referats für internationale Bildungsangebote, Europaschulen und EU-Förderprogramme“ – ihre Teilnahme heute aus privaten Gründen absagen. Bei der Verabschiedung von Herrn Eichenauer (Schulleiter in Ruhestand - herzlich willkommen an Ihrer alten Wirkungsstätte) saßen wir hier in der ersten Reihe nebeneinander.

Wir behalten den Überblick und begrüßen weiter: Besonders begrüßen möchte ich Frau Evelyn Spyra (Schulamtsleiterin Frankfurt) – vielen herzlichen Dank für Ihr Kommen zusammen mit Frau Riedel (Dezernat Gymnasien). Ein herzliches Willkommen und chapeau geht an Frau Bouffier-Spindler (ehemalige Lehrerin AbiBac – Französisch und Powi, Fachbereichsleiterin an der Ziehenschule und Schulamtsleiterin i.R.) und sehr verbunden mit der Ziehenschule.

Außerdem begrüße ich Herrn Christophe Bouchoucha (Strasbourg) und Frau Dr. Ilde Gorguet – Generalkonsulin der Französischen Republik in Frankfurt und Frau Poisson, die in diesem Jahr den französischen Vorsitz bei den Bac Prüfungen mit ganz viel Freude und Zuwendung übernommen hat. Herzlichen Dank dafür – merci, schön, dass Sie bei uns sind.

Darf ich nun bitten aufzustehen:

• Alle „Ehemaligen“ AbiBac- Schüler:innen 
• Alle „Ehemaligen“ der Ziehenschule (S. und L.)
• Alle jetzigen AbiBac Ziehenschüler:innen

Wie schön, dass Sie da sind und sich der Schule nach wie vor so verbunden fühlen. Im Anschluss an diesen Festakt werden wir Gelegenheit haben, uns auszutauschen!

Die junge deutsch-französische Freundschaft wurde über die vielen Jahre weiter gefestigt. Es ist unsere Aufgabe, dies weiter zu tun und unseren Beitrag für ein gemeinsames und friedliches Europa zu leisten. Angesichts der Herausforderungen in diesen Zeiten tut es gut, gemeinsam zu feiern und heute unsere Schülerinnen und Schüler zu ehren. Sie sind neugierig, haben Mut, sind oft politisch sehr engagiert. Gemeinsame Offenheit und Toleranz sind das Fundament eines geeinten und friedlichen Europas, das es zu stärken gilt. 

Ich danke mit großem Respekt allen, die den europäischen Gedanken hier in der Schule mit Rat, Tat und sehr viel Energie gemeinsam mit uns mit Leben füllen – dies getan haben und weiterhin tun werden und den Festakt heute intensiv mitgestaltet haben:

Unsere Schulelternbeiratsvorsitzende Frau Breitenöder und ihrer Stellvertreterin Frau Malkomes. Dank an die Studienleiterin Frau Hoffmann für die perfekte Organisation der Abiturprüfungen. Ein weitere Dank verbunden mit einem Champus und Blumen geht an alle Organisatorinnen und Mitwirkenden heute: 

Frau Dr. Michel (Fachbereichsleiterin Aufgabenfeld I), Frau Mercker (Koordinatorin AbiBac), Frau Theurich (Koordinatorin Europaschule, Steuergruppenleiterin)… unzählige Mails, Schul.Cloud Mitteilungen, Orga der Bühnentechnik (ein Dank geht auch an Takehide Enomoto), etliche Videokonferenzen und und und – Ihre Verbundenheit und Ihr Engagement für die Schule!

Außerdem darf ich mich bedanken bei: Frau Puybaurrand und Ihren E-Phasen Schülerinnen und Schülern, die wir gleich auf der Bühne erleben dürfen, Frau Dommermuth, Frau Zorbach, Herrn Glassner und Herrn Romer und Herrn Hussain und vielen mehr!

Und nun darf ich Emanuel Kutschera und Lennart Zimmer mit einer Schülerrede ankündigen und gratulieren. Ich bedanke mich für Ihre Kommen und Ihre Aufmerksamkeit und rufe gleich das vereinbarte Stichwort: Salut! Salut Finia Gleissner (E-Phase) und Yafet Birke (Klasse 7) – unsere beiden Moderatoren, die uns nun durch das weitere Programm führen. 

Herzlichen Dank!

Bild 1: Frau Rogler, Schulleiterin
Bild 2: Herr Textor
Bild 3: Finia Gleißner und Yafet Birke haben uns mit ihrer zauberhaften Moderation durch den Tag begleitet

Christiane Rogler, Schulleiterin (23.2.2023); Fotos: Dr. Christine Michel