Rettende Kindertransporte im Zweiten Weltkrieg

Wir, die Klasse 10a, haben die Möglichkeit bekommen, an einer Lesung in der Ziehenschule über das Thema „Rettende Kindertransporte im 2. Weltkrieg“ teilzunehmen.

Einige der ehemaligen Kinder haben ihre Erfahrungen festgehalten, wie Oswald Stein, einer der noch lebenden Zeitzeugen. Er berichtet in seinem Buch, wie es ihm in dieser Zeit ergangen war. Die Lesung wurde von Till Lieberz-Gross gehalten, die von seinen Erfahrungen mit dem Kindertransport nach England uns berichtete.

Kindertransporte waren ein Angebot für jüdische Kinder zwischen 2 und 17 Jahren, mit denen sie ins Ausland gebracht wurden, um Schutz vor der Judenverfolgung zu erhalten. Doch die Voraussetzungen, um auf einen Kindertransport zu kommen, waren sehr streng, und die Plätze stark limitiert. Zum Beispiel musste jemand gefunden werden, der für sie sorgte und ihre Ausbildung bezahlte.

Für alle Familien war es eine harte Entscheidung, denn sie wurden dadurch auseinandergerissen und viele sahen sich nie mehr wieder.

Oswald Stein und sein älterer Bruder wurden als Kindertransportler von ihrer Familie nach England gebracht, um vor den Nazis zu flüchten. Seine Eltern und sein jüngerer Bruder, der zu diesem Zeitpunkt noch ein Baby war, blieben in Deutschland und fanden da ein Versteck.

Oswald hatte Glück und konnte eine gute Ausbildung in England erhalten. Er hatte auch Kontakt zu seinem älteren Bruder während dieser Zeit.

Er wurde Lehrer und entschied sich dann zurück nach Deutschland zu kommen, wo er und seine Familie wieder zusammenfand. Später arbeitete er unter anderem an der Ziehenschule als Lehrer und entschied sich auch deshalb, hier uns von seinem Leben zu erzählen.

Die Lesung hat uns nicht nur neue Einblicke in die schwere Zeit des Zweiten Weltkrieges ermöglicht, sondern uns auch ein Leben aus der Sicht von einem Menschen gezeigt, der das miterlebt hat. Es war informativ und interessant zugleich, und ich denke, ich spreche für alle, wenn ich sage, dass wir auch etwas Neues gelernt haben.

Text: Beatrice Tan; Foto: Angelika Engelhardt (25.2.2019)

Veröffentlicht in: Europa