Wie geht digitale Schule?
Fort- und Weiterbildung an der Ziehenschule während der Coronakrise
„Covid-19“ hat Schule radikal verändert: Statt gemeinsamen Lernens vor Ort, Begegnung mit Freundinnen und Freunden - Lockdown, Distanz- und Wechselunterricht. Individuelles „Fernlernen“ oder Lernen in halbierten/gedrittelten Lerngruppen stellt(e) Lernende wie Lehrende vor technische wie methodisch-didaktische Herausforderungen, hat aber auch vielfältige Lernprozesse initiiert, ließ Visionen aufscheinen von der digitalen Schule der Zukunft.
Fortbildungen rund um das Thema „Digitalisierung und Schule“ bzw. „digitale Bildung“ standen daher im zurückliegenden Schuljahr und stehen auch weiterhin im Fokus von „ZiLF“, der „ziehenschulinternen Lehrer:innen-Fortbildung“: Wie sehen „digitale Schulen“ konkret aus? Wann ist der Einsatz digitaler Medien im Unterricht wünschenswert und sinnvoll? Welcher pädagogische „Mehrwert“ kann mit Konzepten zum digitalen Lernen und digitalen Lernsettings erzielt werden? Welche medienpädagogische Unterstützung benötigen Lehrende wirklich?
Die überwiegend „online“ durchgeführten Fortbildungen für die Lehrkräfte der Ziehenschule waren zum einen interne Schulungen im Bereich Videokonferenzsysteme, Hessisches Schulportal (HSP) und Moodle sowie zur Nutzung digitaler Lernplattformen. Zum anderen partizipierte das Kollegium an der Fülle von Weiterbildungsangeboten externer Anbieter (etwa des HKM oder der Lehrkräfteakademie) zu digitalen Tools oder „Best-Practice“Beispielen für den (Fach)Unterricht.
„Lehren und Lernen mit digitalen Medien“ – so lautete auch die (online) Auftaktveranstaltung zum Pädagogischen Tag (27.5.2021), bei der der Mainzer Medienpädagoge Prof. Stefan Aufenanger die „Keynote“ über „Digitale Bildung“ hielt und sich das Kollegium in (virtuellen) Diskussionsrunden (via „Miroboard“) über pädagogische Grundsätze digitalen Lernens an der ZS austauschte. Die Folgeveranstaltung im kommenden Herbst wird sich mit den digitalen Kompetenzbereichen („Kompetenzen in der Digitalen Welt.“ Beschluss der Kultusministerkonferenz, 2016) beschäftigen und diese mit dem Schulprofil der ZS vernetzen – hier wird der „Grundstein“ gelegt auf dem Weg zum „Medienbildungskonzept“ der ZS.
Angesichts der Pandemie und ihrer gesellschaftlicher Folgen (gerade auch für Kinder und Jugendliche) muss Schule als sozialer Ort des Miteinanders, des Aufeinander-Achtens, des gegenseitigen behutsamen Umgangs wieder neu in den Blick kommen: Fortbildungen im Bereich der (psychischen, körperlichen) Gesundheit (weg von übermäßigem MedienKonsum), auf sozialpädagogischen Gebiet, im Erleben der Natur (Stichwort: Umweltlernen) prägen das Schulleben der ZS ebenso wie das Eintreten für Respekt und Toleranz: Die ZS zeigt Gesicht gegen jede Form von Ausgrenzung, gegen Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus, Rassismus. In diesem Sinne sind „Vielfalt“ und „Diversität“ Leitbegriffe der für das Frühjahr 2022 geplanten Weiterbildung („Themenkonferenz“) des Kollegiums, durchgeführt von Referent:innen der Anne-Frank-Bildungsstätte. Gemeinsam „ziehen“ wir an einem Strang im Eintreten für demokratische Werte.
Birgit Blankenberg, Fortbildungskoordinatorin (7.11.2021)
Veröffentlicht in: Fortbildung