Mediation und Kommunikation
Worum geht’s?
Du lernst, bei Streitigkeiten zu vermitteln und den Konfliktparteien zu helfen, einen Weg zur Lösung ihres Konflikts zu finden. Zudem erarbeitest du dir Gesprächstechniken und soziale Kompetenzen, die dir nicht nur beim Lösen von Konflikten anderer, sondern auch bei eigenen Konflikten helfen können.
Was bedeutet der Begriff Mediation?
Mediation (engl.: Vermittlung) ist der Name für ein Verfahren zur Konfliktlösung, bei dem unparteiische Dritte (Streitschlichter/Mediatoren) zwischen Streitenden vermitteln. Ziel ist es eine Lösung zu finden, mit der alle Streitparteien einverstanden sind.
Wie läuft eine Mediation ab?
- Einleitung: Begrüßung, Erläutern der Ziele und Regeln der Mediation
- Darstellung der unterschiedlichen Standpunkte und Sichtweisen durch jede Konfliktpartei.
- Konflikterhellung: Hintergründe und zugrunde liegende Gefühle erklären
- Problemlösung erarbeiten, unterschiedliche Lösungsansätze besprechen
- Vereinbarungen treffen
Wie ist der Ablauf des 2-jährigen WU-Kurses?
Die Ausbildung zum Schülerstreitschlichter wird im zweistündigen Wahlunterricht der Klasse 9 durch Mediationslehrerinnen durchgeführt. Im zweiten Jahr des Kurses erfolgt der Einsatz als Streitschlichter unter Betreuung durch die Lehrkräfte. Die Information und Werbung innerhalb der Schule und die Organisation von Mediationsverfahren wird durch die Gruppe eigenständig erledigt. Um die Persönlichkeitsbildung zu unterstützen werden in Klasse 10 Bausteine aus den Bereichen Gewaltprävention, Zivilcourage, Demokratie lernen und Bewerbungstraining herangezogen. Auch nach Ablauf der 2 Jahre WU-Unterricht kann die Arbeit als Streitschlichter in Form einer AG weiter geführt werden. Die Schülerstreitschlichter sind natürlich auch als mögliche Mentoren für die fünften Klassen gut vorbereitet.
Welche Inhalte spielen im Fach „Mediation und Kommunikation“ eine Rolle?
- Sensibilisierung für Konflikte und deren Ausgänge
- Konfliktanalyse (Eisbergmodell, Spinnwebanalyse, etc.)
- Grundlegende Prinzipien verbaler und nonverbaler Kommunikation
- Kommunikationstechniken (Spiegeln, Ich-Botschaften, aktives Zuhören, etc.)
- Fünf Phasen des Mediationsverfahrens
- Rolle des Mediators
- Grenzen der Mediation
- Werbung für die Mediation an der Ziehenschule
- Reflexion von Mediationsfällen
- Gewaltprävention (Gewaltsituationen erkennen und vermeiden, konstruktives Helferverhalten)
- Zivilcourage (Vorurteile, Handlungsmöglichkeiten gegen Diskriminierung)
- Demokratie lernen (Menschen und Kinderrechte, Dilemmasituationen, Demokratische Elemente in der Schule)
- Bewerbungsbausteine (Körpersprache, Auftreten und Präsenz, Bewerbungssituationen)
Welche Methoden werden im Fach „Mediation und Kommunikation“ angewendet?
Neben theoretischen Inputs werden die Inhalte vorrangig durch vielfältige praktische Übungen wie z.B. Partnerübungen und Rollenspiele vermittelt. Eigenes Ausprobieren und Erfahren sowie die Reflexion des eigenen Erlebens stehen im Zentrum des Unterrichts.
Wer kann Streitschlichter werden?
Alle, die intensiv an ihren Gesprächstechniken arbeiten und ihr eigenes (Konflikt-)Verhalten reflektieren möchten. Ihr müsst ein gutes oder sehr gutes Sozialverhalten aufweisen, Einfühlungsvermögen besitzen und bereit sein, euch für andere zu engagieren. Eure Klassenlehrkraft überprüft dies und muss eurer Wahl zustimmen.
Was kannst du als Streitschlichter lernen?
Du lernst, unterschiedliche Standpunkte gelten zu lassen, die Gefühle anderer wahrzunehmen und verbesserst deine kommunikativen Fähigkeiten. Du lernst, im Team Verantwortung zu übernehmen.
Was hast du von der Ausbildung zum Streitschlichter?
- Du kannst deine Sozialkompetenz und dein Selbstwertgefühl stärken und mit fremden und eigenen Konflikten besser umgehen.
- Du erlernst Gesprächsführungstechniken.
- Du wirst in deiner Persönlichkeitsbildung unterstützt.
- Nach erfolgreichem Abschluss der zweijährigen Ausbildung erhältst du ein Schülerstreitschlichter-Zertifikat, das dir bei beruflichen Bewerbungen von Nutzen sein kann.